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2022-09-26
Patricia Müller

"Man hat unweigerlich einen hohen Lernprozess"

Was läuft gut, was weniger im Startup-Alltag? Marius Bleif von Bitahoy stellt sich unseren drei Fragen.

Inwiefern habt ihr von eurer Zeit am CISPA-Inkubator profitiert?

Marius Bleif: „Das CISPA hat uns Zeit und Freiheit gegeben, um aus einer spannenden Cybersecurity-Lösung unser eigenes Startup zu machen. Vor allem die Betreuung und Workshops haben uns typische Fehler als Gründer erspart."

 

Erzähl' mir von eurer Arbeit als Startup – was gefällt dir gut, was weniger?

Marius Bleif: „Alles ist sehr unbürokratisch. Ich glaube, in Konzernstrukturen wird viel Zeit verschwendet für Bürokratie. Die Kommunikationswege sind kurz. Und ich mag es, dass man mit vielen verschiedenen Dingen konfrontiert wird. Man hat unweigerlich einen hohen Lernprozess. Das halte ich für sehr gesund. Für mich wäre es das Schlimmste, wenn ich über eine längere Periode merken würde, ich habe nichts mehr dazu gelernt, ich habe mich nicht verbessert.

Mit flachen Hierarchien diskutiert man aber auch sehr viel im Gründerteam, weil jeder sehr involviert ist. Jeder hat ein sehr hohes emotionales Interesse, dass alles funktioniert. Dabei ist das, worum es dann ging, am Ende gar nicht mehr so relevant und man hätte sich gewünscht, am Ende hätte es einfach jemand entschieden. Es sind häufig Banalitäten, die man zu dem Zeitpunkt nicht als Banalitäten erkannt hat.“

 

Gibt es etwas, was ihr heute anders machen würdet?

Marius Bleif: „Wir hatten zu früh einen hohen Drang nach Perfektionismus. Wobei es viel wichtiger ist, mit deiner Idee nach draußen zu gehen und Feedback einzuholen, auch wenn man noch nicht bei 100 Prozent ist. Es ist zwar gerade bei Cybersecurity schwierig, nur einzelne Features zu testen, aber ansonsten perfektionierst du etwas, das am Ende komplett verworfen wird.“