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2023-01-11
Patricia Müller

Grünes Licht für Xpect und Hyde

Die von CISPA geförderten Startups Xpect und Hyde haben einen wichtigen Meilenstein erreicht und werden nun mit jeweils fast 0,8 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Für zwei unserer Startups beginnt das neue Jahr mit großartigen Neuigkeiten. Dank der Unterstützung des Technologietransfers des CISPA Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung nun weitere Förderanträge des Programms „StartUpSecure“ freigegeben. Die von CISPA geförderten Startups Xpect und Hyde freuen sich über jeweils fast 0,8 Millionen Euro, mit denen sie ihre Ideen nachhaltig weiterentwickeln werden.

Während einer Projektlaufzeit von einem Jahr sollen mit den zur Verfügung gestellten Mitteln die folgenden Projekte zur Marktreife geführt werden:

Die Xpect AG erhält eine Förderung für das Teilprojekt „Xpect Semantic Process Studio“ (XSPS). Das Team um Projektleiter Dr.-Ing. Mathias Bauer entwickelt eine neuartige Lösung für das sichere und zuverlässige Management von Unternehmensprozessen. XSPS ist eine Softwarelösung zur interaktiven und teilweise automatisierten Korrektheitsprüfung von Prozessen hinsichtlich relevanter Compliance- und Sicherheitseigenschaften. Der technische Lösungsansatz wurde von CISPA-Postdoc Dr. Christopher Hahn begutachtet und als sowohl innovatives als auch ambitioniertes Projekt mit hohem Nutzenpotential eingeschätzt. Die Kerninnovation des XSPS basiert auf einem neuartigen Ansatz zur Beschreibung und Analyse von Prozessmodellen.

Aktuell wird die Lösung als Proof-of-Concept (PoC) in Form eines Software Development Kit (SDK) implementiert. Die Weiterentwicklung und das Testen dieses PoC ist eins der primären Arbeitspakete, die im Rahmen des Projekts abgeschlossen werden sollen. Außerdem soll prototypisch ein grafischer Prozesseditor entwickelt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt plant das Team, die Lösung über eine Schnittstelle (API) auch für Drittanbieter zugänglich zu machen. Ebenfalls angedacht ist, über die API einen digitalen Marktplatz für modulare Prozesslösungen auf Basis von XSPS zu etablieren.

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Ebenso erhält Hyde GmbH eine Förderung innerhalb der zweiten Phase des „StartUpSecure“-Programms. Das Team um Projektleiter Dr. Kurt Uwe Stoll hat eine Lösung für Consumer Analytics mit Fokus auf Datenschutz und Datensouveränität entwickelt.
Hyde will Benutzer:innen befähigen, die von ihnen bei der Nutzung von Internetdiensten entstandenen persönlichen Daten zu monetarisieren und somit an der sogenannten „Data economy“ teilzuhaben. Durch die Etablierung eines Marktplatzes für Konsumentendaten und den damit verbunden datenschutzkonformen Umgang mit dem „digitalen Kapital“ zahlt das Projekt auf die Grundsätze „Digital. Sicher. Souverän.“ des Förderprogramms ein und hat das Potential, eine große wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung zu erlangen.
Der technische Lösungsansatz wurde unter anderem von CISPA-Faculty Dr. Sven Bugiel, Leiter der Forschungsgruppe Trusted Systems begutachtet und als ein aus Anwendungssicht sowohl innovatives als auch ambitioniertes Projekt eingeschätzt. Im Wesentlichen basiert die Lösung von Hyde auf sogenannten „Trusted Execution Environments“ (TEE). Die Lösung erlaubt es zum einen privaten Nutzer:innen, ihre bei der Nutzung großer Internetdienste wie Netflix, Spotify & Co. entstandenen Daten, an Hyde zur anonymisierten Auswertung freizugeben. Dabei wird der bisher existierende Konflikt zwischen Datenschutz und Datennutzung aufgelöst. TEE stellen abgekapselte Bereiche im Prozessor über eine Schnittstelle bereit, um Berechnungen zu ermöglichen, die komplett vom Rest des Systems abgeschirmt sind. Durch die Auswertung der Daten in den „sicheren Enklaven“ wird die spätere Zuordnung der Daten zu den Personen unmöglich gemacht
und auch Hyde erhält zu keinem Zeitpunkt einen Einblick in diese. B2C-Unternehmen, die an Marktanalysen interessiert sind, können ihre Recherchen in Form von Suchanfragen an Hyde senden, um entsprechende Auswertungen zu erhalten. Künftig sollen diese vertraulichen personen- und unternehmensbezogenen Daten dazu genutzt werden, automatische KI-Agenten zu entwickeln. 

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