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2023-04-26
Patricia Müller

Wie man effektiver arbeitet, ohne sich zu erschöpfen

Wenn es um Produktivität geht, gibt es viele Ansätze und Techniken, die versprechen, die Effizienz zu steigern. Wissenschaftler, Coach und Autor Dr. Christian Poensgen weiß, wie man seine Leistungsfähigkeit nachhaltig verbessert und erklärte unseren Startups bei einem Workshop am CISPA durch welche täglichen Gewohnheiten wir effektiver arbeiten können, selbst bei vollem Terminkalender.

In unserer heutigen schnelllebigen Welt geschieht es hin und wieder, dass wir in einen Zyklus von Stress, Überarbeitung und Erschöpfung geraten. Wir arbeiten hart, um erfolgreich zu sein, aber oft fühlen wir uns am Ende des Tages leer und ausgebrannt. Wenn wir jedoch beginnen, unseren eigenen Biorhythmus zu verstehen und gewisse Verhaltensweisen zu unseren Gewohnheiten machen, so verspricht Dr. Christian Poensgen, können wir nicht nur effektiver arbeiten, sondern uns auch besser fühlen und langfristig erfolgreicher sein.

Bei seinem Ansatz der „nachhaltigen Spitzenproduktivität“ geht es vor allem darum, Phasen des Tiefenfokus‘ in den eigenen Alltag zu integrieren, Stress-Faktoren abzuschalten und gesunde Verhaltensweisen wie ausreichenden Schlaf und Ernährung zu nutzen, um die Produktivität zu verbessern. Mittels bewährter Methoden und wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse erklärte Dr. Christian Poensgen unseren Startups, wie sie herausfinden können, wann für sie der beste Moment für konzentriertes, aber auch für kreatives Arbeiten ist. Denn da jeder Mensch etwas anders ist, kann es sein, dass manche gerne besonders früh in den ersten Tiefenfokus starten, andere etwas später. Lärchen, Eulen und Normvögel – so nannte Dr. Christian Poensgen die verschiedenen Chronotypen und empfiehlt: Am besten einen Tiefenfokus noch vor dem Checken der Mails!

Die Startups teilten ihre Erlebnisse mit der Gruppe, erzählten, wie schwer es ist, zwischendurch nicht aufs Smartphone zu schauen oder sich auf Social-Media-Plattformen zu verlieren und tauschten Tricks aus, wie sie im Alltag der Ablenkung zu widerstehen versuchen. Im Dialog mit dem Coach fanden die Teilnehmer:innen heraus, wie sie Multitasking und Ablenkungen vermeiden können, positiven Stress, Pausen, Bewegung und Ernährung für sich nutzen können. Eine Frage von Alexander Busse (Cybervize): „In Deutschland messen wir gerne die Leistung in Arbeitszeit, häufig gibt es den klassischen Acht- Stunden-Tag. Wenn uns Pausen produktiver machen, sollten wir dann auch Pausen als Arbeitszeit buchen?“ „Auf keinen Fall“, findet Dr. Christian Poensgen. Denn in Pausen und in Bewegung fange unser Gehirn an, an wichtigen Lösungen zu arbeiten. Deshalb kommen Erkenntnisse häufig außerhalb der geregelten Arbeitszeit, beim Duschen oder kurz vorm Einschlafen. „Wir sind Wissensarbeiter, da passiert immer etwas im Kopf, auch während der Pausen“, so Poensgen, „Pause ist also Arbeitszeit. Ich würde mir wünschen, dass das so gesehen wird.“ Wichtig sei es, herauszufinden wie man den Schalter umlegen kann, zwischen Fokus und Erholung abzuwechseln. Wenn wir es schaffen, unser inneres Ruhesystem zu verstehen und damit umzugehen, dann können wir den Schalter zwischen Stress- und Ruhe-Modus kontrollieren und ermöglichen uns effektives und gleichzeitig gesundes Arbeiten.

 

Christian Poensgen ist Wissenschaftler, Autor, Redner, Coach und Berater, der Organisationen und Fachleute in stressigen Umgebungen auf langfristigen Erfolg vorbereitet. Seit er über das Zusammenspiel von Stress und Leistung promoviert hat, ist er besessen von allem, was mit Produktivität zu tun hat.

Sein demnächst erscheinendes Buch „Ultraproductive“ ist das Handbuch, wie man in einer Welt der Reizüberflutung Stress abbauen, weniger arbeiten und mehr erreichen kann.

Dr. Christian Poensgen
https://ultraproductive.net/about/