Ein Rückblick auf die CISPA Summer School „Usable Security“ im Juli 2024
Als am Montagmorgen die ersten Teilnehmenden am CISPA-Hauptgebäude in Saarbrücken eintreffen, wird kaum jemand vermuten, dass die Planungen für die CISPA Summer School neun Monate vorher begonnen haben. Es gilt nicht nur, jedes Jahr ein neues Thema zu finden, sondern daraus ein inhaltlich und methodisch attraktives Programm zu formen, dass Teilnehmende zur Anmeldung motiviert. Die Zahl von 52 Teilnehmenden der Summer School „Usable Security“ zeigt, dass dies auch im Jahr 2024 funktioniert hat.
Während die Themenauswahl der diesjährigen Summer School von CISPA-Faculty Prof. Dr. Sascha Fahl übernommen wurde (siehe Interview), sind für die Organisation Andrea Ruffing und ihr Team zuständig. „Wichtig bei der Planung ist vor allem die Interaktion“, erzählt sie. „Wir schauen immer, dass wir an jedem Tag neben Vorträgen auch Sessions anbieten, zu denen die Teilnehmenden etwas beisteuern. Das kann mal eine Einheit auf einem Flipchart sein, auf der Teilnehmende etwas mit Post-Its aufkleben, um eine Diskussionsrunde vorzubereiten, Abfragen mit digitalen Tools oder Socializing-Aktivitäten.“
Das Spektrum der Teilnehmenden reicht von Studierenden am Ende ihres Bachelor bis hin zu Doktorand:innen. Bei der Auswahl ist die Exzellenz ein wichtiges Kriterium, weshalb die Bewerber:innen neben einem Motivationsschreiben auch einen Lebenslauf, eine Notenliste und falls vorhanden eine Publikationsliste einreichen müssen. „Wir wollen einen Mix von Teilnehmenden aus unterschiedlichen Ländern, möglichst divers, möglichst heterogen in der Teilnehmerstruktur eben auch bezogen auf die unterschiedlichen Erfahrungsstadien“ so Ruffing. Um die Teilnahme so niedrigschwellig wie möglich zu halten, vergibt das CISPA auch Mobilitätsförderung.
Der ghanaische Student Emmanuel, der im Herbst ein Masterstudium in Computer Science an der Ruhr-Universität Bochum beginnt, erhofft sich von der Summer School Feedback zu seinem Forschungsprojekt über digitale Sicherheit und Bedrohungen der Privatsphäre im ländlichen Ghana. Der Masterstudent Lars von der Universität des Saarlandes findet toll, dass er auf der Summer School relativ einfach mit anderen ins Gespräch kommen kann. Die Inderin Nyasa ist für zwei Monate mit dem South East Asia Internship Program am CISPA. In Indien ist „Usable Security“ als Forschungszweig noch nicht sehr bekannt, erzählt sie: „Ich freue mich sehr, so viele neue Einblicke in das Themenfeld bekommen zu haben.“
Besonders ist in diesem Jahr der große Anteil an Vortragenden aus den USA. Sie sind begeistert vom Format der Summer School, das in den USA eher unbekannt ist. „Das tolle an einer Summer School ist, dass sie eine große Gruppe von Studierenden zusammenbringt, die normalerweise nicht zusammenarbeiten. Wenn die Teilnehmenden sehen, woran andere Studierende an anderen Universitäten in anderen Ländern forschen, dann ist das sehr inspirierend,“ so Lujo Bauer von der Carnegie Mellon University.
Der letzte Tag zeigt, dass über die fünf Tage gemeinsam verbrachter Zeit ein richtiges Gruppengefühl entstanden ist. Sicher ist, dass sich die Wege vieler der Teilnehmenden auf die eine oder andere Weise wieder kreuzen werden. Entstanden sind nicht nur persönliche Freundschaften, sondern auch neue berufliche Netzwerke und Inspirationen für die Forschung. Für das Team ist nach einer arbeitsreichen Woche die Zeit gekommen, Ruhe zu finden. Aber auch eine Auswertung darf nicht fehlen, denn nach der Summer School ist vor der Summer School. Und immer wieder entstehen aus dem Feedback der Teilnehmenden neue Ideen für die nächste Ausgabe.
©Felix Koltermann