Rational Intelligence Lab: CISPA-Faculty veröffentlicht Manifest für seine Forschungsgruppe
Kaum ein anderes Thema hat in diesem Jahr einen so großen Bedeutungszuwachs erfahren, wie das maschinelle Lernen. Das neugegründete „Rational Intelligence Lab“ reagiert auf diese Entwicklungen. CISPA-Faculty Dr. Krikamol Muandet erzählt, welches Ziel mit der Namensgebung verbunden war: „Die Idee war, uns eine Richtung zu geben und eine klare Vorstellung von den übergeordneten Zielen zu bekommen, auf die wir als Forschungsgruppe hinarbeiten wollen.“ Von da war der Weg zu einem Gründungsmanifest nicht mehr weit: „Wir wollten Menschen oder Forschenden, die die gleiche Vision haben, die Möglichkeit geben, sich an uns zu wenden, mit uns zusammenzuarbeiten und eine Gemeinschaft von Menschen zu schaffen, die dasselbe Ziel verfolgen”, so Krikamol weiter.
Das von Krikamol und seinen drei Mitarbeiter:innen verfolgte Ziel ist, „neue mathematische und praktische Herausforderungen anzugehen, die sich an der Schnittstelle zwischen intelligenten Systemen und der Gesellschaft ergeben“, so das Gründungsmanifest. Krikamol und sein Team sehen nicht weniger als „die Notwendigkeit, das maschinelle Lernen in unserem modernen Kontext neu zu definieren“. Der Begriff der rationalen Intelligenz, der sowohl im Gruppennamen als beim Manifest titelgebend ist, bezieht sich auf die Art von Systemen, die die Forschenden im Blick haben: „Im Wesentlichen wird unsere Forschung eine solide Grundlage für die Entwicklung von Systemen schaffen, die nicht nur intelligent, sondern auch rational und in der Lage sind, mit komplexen Umgebungen zu interagieren“, heißt es im Manifest.
Was das bedeutet, erklärt Krikamol folgendermaßen: „In bestimmten Anwendungsbereichen kann es passieren, dass KI-Applikationen zwar akkurate Vorhersagen liefern, diese für die User:innen jedoch irrelevant sind, weil sie irrational sind, also keinen Sinn machen“. Um hierfür Lösungen zu finden, ist eine Auseinandersetzung mit der Frage zentral, was Rationalität in welchen Zusammenhängen bedeutet. Um dies zu ergründen, wollen Krikamol und sein Team Erkenntnisse aus den Wirtschaftswissenschaften wie etwa die Spieltheorie mit heranziehen. Die von der Gruppe anvisierten Lösungsansätze erfordern laut Manifest „eine interdisziplinäre Zusammenführung von Informatik, Statistik, maschinellem Lernen und Wirtschaftswissenschaften“.
Das allumfassende Ziel der Gruppe ist, eine „verantwortungsvolle Integration dieser Systeme in die Gesellschaft voran(zu)treiben“, schreiben die CISPA-Forschenden zum Abschluss ihres Manifests. Um dieses ambitionierte Ziel umsetzen zu können, braucht es neue Mitstreiter:innen: „Wir sind immer auf der Suche nach Student:innen, Postdocs, Forschungsassistent:innen und Mitarbeiter:innen, die sich gemeinsam mit auf diese Reise begeben wollen“ ist im LinkedIn-Post zu lesen, mit dem Krikamol die Gruppengründung verkündet. „Menschen, die sich für unsere Arbeit interessieren, können sich das Manifest ansehen und sehen, wozu wir uns verpflichtet haben“, so der Faculty im Gespräch.
Mehr Informationen zur Arbeit der Forschungsgruppe gibt es auf deren Website. Dort ist auch das Manifest in voller Länge zu lesen.