Studierende zeichnen drei CISPA-Forschende mit Busy Beaver Award aus
„Ich denke, gute Lehre ist essenziell“, sagt Franziska Boenisch. „Ich habe nur deshalb Informatik studiert, weil ich im Gymnasium eine tolle junge Informatiklehrerin hatte, die uns mit viel Leidenschaft an das Thema herangeführt hat. Daher bin ich mir der Verantwortung für die Studis bewusst und hoffe, sie genauso begeistern zu können.“ Das scheint der Machine-Learning-Expertin gelungen zu sein, denn gleich ihre erste Lehrveranstaltung an der Uni des Saarlandes, ihr Seminar „Differential Privacy: Mathematical Foundations and Applications in Machine Learning“, wurde von den Studierenden mit dem begehrten Award ausgezeichnet. Die Offenheit, die die Teilnehmenden ihr entgegengebracht haben, sei ein entscheidender Baustein für den Erfolg der Veranstaltung gewesen, sagt Boenisch. Das alleine macht aber noch keinen Busy Beaver. „Ich versuche, die Studis zum Nachdenken anzuregen und dazu Verbindungen zwischen verschiedenen Konzepten aus meinem oder vorherigen Kursen zu ziehen. Dafür gebe ich regelmäßig offene Fragen und Impulse in die Runde. Außerdem nehme ich mir viel Zeit für Feedback. Zu meinem Seminar gehört es, dass jede und jeder Studi 1:1-Zeit bekommt. Ich setze mich vor und nach ihren Vorträgen mit ihnen für eine halbe Stunde hin und bespreche, was mir aufgefallen ist, was sie verbessern können, und was schon toll ist“, so Boenisch.
In der Kategorie „Grundvorlesungen“ geht der Preis an die Vorlesung „Foundations of Cybersecurity“ von Ben Stock. „Mich freut die Anerkennung für mein ganzes Team – meine Tutoren sind Studierende im dritten Semester, die der nächsten Generation ihr Wissen vermitteln. Ich stehe ja nur zweimal die Woche an der Tafel, die Jungs haben den viel direkteren Draht zu den Studierenden“, sagt der Forscher. Für ihn ist es bereits der dritte Busy Beaver Award. Sein Erfolgsrezept? „Ich versuche, möglichst praktische Aufgaben zu stellen und „Gamification“ einzubauen. Meine eigene Erfahrung mit Capture-the-Flag-Competitions hat mir gezeigt, dass man durch sowas super motiviert wird und extrem viel praktisch lernen kann. Deswegen habe ich dieses Jahr auch eine Einführung zu Python mit eingebaut, damit die Studierenden direkt mit der Anwendung loslegen können.“ Lehre mache ihm einfach Spaß, so Stock. „Ich selbst habe normale Informatik studiert und die Vorlesung zum Thema Security hat bei mir das Interesse an dem Gebiet geweckt. Das hat mir im Endeffekt die Karriere im Bereich IT-Sicherheit ermöglicht. Wenn ich durch eine gute Vorlesung auch nur einen Studierenden pro Jahr in ähnlicher Richtung motivieren kann, ist das für mich ein riesiger Gewinn.“
In der Kategorie „Kern- und Vertiefungsvorlesungen“ haben die Sudierenden Sven Bugiel für seine fortgeschrittene Vorlesung „Mobile Security“ ausgezeichnet. „Mir macht die Lehre generell sehr viel Spaß und ich engagiere mich hier gerne trotz der geringen Lehrverpflichtung, die wir als Faculty am CISPA haben. Daher freut es mich sehr, dass der Kurs diesmal bei den Studierenden so gut ankam!“ Er hält ein neues Lehrformat, das er im vergangenen Semester getestet hat, für ausschlaggebend für die Begeisterung der Studierenden. „Es heißt Flipped Classroom und wir haben es ausprobiert, um auch den Studierenden in Hannover die Teilnahme zu ermöglichen. Diese Änderung war diesmal der Schlüssel zum Erfolg, da es den Teilnehmenden ein “flexibles Zuhören” und eine interaktive Vorlesung geboten hat. Dabei hatten wir eine sehr angenehme Atmosphäre und sehr engagierte Teilnehmend, was es natürlich auch für mich viel leichter macht, und mein eigenes Engagement steigert.“ Dass seine Studierenden ihm außerdem zurückgemeldet haben, dass sie die Inhalte aus dem Kurs bereits in Praktika oder im Job gut anwenden konnten, freut Bugiel am meisten. Gute Lehre zahlt sich eben für alle aus.