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2021-04-14
Annabelle Theobald

Busy Beaver Awards gehen an Bernd Finkbeiner und Michael Schwarz

Studierende der Saar-Uni zeichnen CISPA-Forscher für ihre Lehre aus

Studierende haben die CISPA-Forscher Professor Bernd Finkbeiner und Dr. Michael Schwarz für ihr besonderes Engagement in der Lehre im Wintersemester 2020/21 mit dem „Busy Beaver Award“ ausgezeichnet. Die Fachschaft Informatik der Universität des Saarlandes kürt mit dem Preis in jedem Semester die Vorlesungen und Seminare, die von den Studierenden herausragend gut bewertet wurden. Im vergangenen Jahr war die Verleihung wegen der Corona-Krise ausgefallen.

Professor Bernd Finkbeiner wurde für seine Veranstaltung „Programmierung 1“ damit bereits zum zweiten Mal in der Kategorie „Grundvorlesungen“ geehrt. „Ich bin leidenschaftlicher Informatiker – ich bin begeistert von der methodischen Vielfalt, der gesellschaftlichen Bedeutung, und der mathematischen Präzision und Ästhetik der Informatik. Die Vorlesung „Programmierung 1” ist eine Einführung in dieses großartige Fach. Wenn ich durch einen solchen Preis mitbekomme, dass meine Vorlesungen auf Resonanz stoßen und bei den Studierenden die gleiche Leidenschaft für das Fach wächst, dann ist mir das eine höchste Freude.“

Gleich eine doppelte Premiere feierte die Lehrveranstaltung „Side-Channel Attacks and Defenses“ von Dr. Michael Schwarz, die mit dem Busy Beaver Award in der Kategorie Stammvorlesungen/Vertiefungsvorlesung ausgezeichnet wurde. Für den Österreicher, der ¬– bevor er 2020 ans CISPA kam – an der TU Graz forschte und lehrte, war es die erste Lehrveranstaltung in Saarbrücken. Auch das Veranstaltungskonzept sei vollkommen neu. „Die Lehrveranstaltung besteht neben dem Vorlesungsteil auch aus drei praktischen Übungen mit einem automatisierten Testsystem, das den Studierenden laufend Feedback zu den abgegebenen Lösungen gibt. Weiterhin gibt es zu jeder Vorlesungseinheit ein Bonus-Beispiel im Capture-the-Flag-Stil, damit man sich noch besser mit dem Thema auseinandersetzen kann“, erklärt Schwarz. Um die Motivation noch zu steigern, erhielten die Besten Preise. „Es freut mich, dass dieses Konzept auch bei den Teilnehmern gut angekommen ist, und der Busy Beaver Award ist dafür auch eine Art Bestätigung.“

Beiden Forschern ist ihr Engagement in der Lehre sehr wichtig. „Ich betrachte Studierende als Nachwuchsforscher. Es ist daher wichtig, sie bereits im Studium mit Forschungsthemen in Kontakt zu bringen, und ihr Interesse an Forschung zu wecken“, sagt Schwarz. Über die Lehre komme er schon früh mit den Studierenden in Kontakt und könne sie im Rahmen von Projekten wie Bachelor- und Masterarbeiten auch in seine Forschung einbinden. Zudem betrachtet es der Österreicher als essentiell, aktuelle Forschungsergebnisse auf diesem Weg auch weiterzugeben. „Es hilft der Forschung wenig, wenn nur eine kleine Gruppe von Forschern die Ergebnisse kennt, und aktuelles Wissen nicht in die Ausbildung fließt.“ Finkbeiner sagt, er lerne mit jeder Vorlesung selbst eine Menge. „Das liegt daran, dass man sich bemüht, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen, dass man die Dinge auf den Punkt bringt, und dass man sich kritischen Fragen stellen muss.“ Die Lehre sei die beste Gelegenheit, Studierende für seine Forschung zu interessieren. „Nicht selten führt der Kontakt in der Vorlesung zur aktiven Mitarbeit in der Forschung als Hiwi, in einer Bachelor- oder Masterarbeit, oder im Rahmen einer Promotion.“ 

Die Corona-Pandemie stellte Schwarz und Finkbeiner vor neue Herausforderungen. „Wie fast alle Lehrveranstaltungen der Corona-Zeit war unsere Vorlesung komplett virtuell. Wir hatten im Vorhinein große Sorgen, dass dadurch der persönliche Kontakt in der Vorlesung und in den Tutorien, und ganz allgemein unter den Studierenden verloren gehen könnte“, sagt Finkbeiner. Auch für die Lehrenden ist es anders im virtuellen Raum zu unterrichten als am Campus zu sein. „In einem Hörsaal kann ich erkennen, ob die Aufmerksamkeit schwindet, in einem YouTube-Stream kann ich das nicht sehen“, sagt Schwarz. Eine Online-Vorlesung biete dafür aber technische Möglichkeiten, die in einem Hörsaal nicht umsetzbar seien. „Ich kann mich zum Beispiel über einen Greenscreen direkt in den Slides bewegen um dort auf gewisse Dinge zu zeigen.“ Zudem sei es für die Studierenden ein großer Vorteil sich komplizierte Vorlesungsteile online wiederholt ansehen zu können. Auch Bernd Finkbeiner begegnete den Widrigkeiten der Pandemie mit einer ausgefeilten Infrastruktur. „Die Vorlesung wurde per Livestream übertragen. Fragen, die während der Vorlesung gestellt wurden, wurden sofort im Video oder per Chat beantwortet. Dazu gab es Umfragen und Quizzes im Stil von “Wer wird Millionär?”.“  Außerhalb der Vorlesung habe es zudem jederzeit die Möglichkeit gegeben, sich auf einer Online-Plattform per Video zu treffen, mit den Tutor:innen zu diskutieren und gemeinsam an Übungsaufgaben zu arbeiten, erklärt Finkbeiner. „Die Studierenden haben super mitgemacht, und wir haben gemerkt, dass das auch online richtig gut funktioniert.“