Cybervize: "Es ist wichtig, sich über die eigenen Risiken im Klaren zu sein."
Welche Informationen und Unterlagen musstet ihr während des Due-Diligence-Prozesses bereitstellen?
Alexander Busse: Während des Prozesses mussten wir detaillierte Informationen zu unserem Geschäftsmodell bereitstellen, einschließlich der Entwicklung von Cybervize seit dem Beginn, der erreichten Meilensteine und des aktuellen Stands unserer Produkte oder Dienstleistungen. Es war auch notwendig, Informationen über die Gründer und Schlüsselmitarbeiter, ihre Rollen in Cybervize, die Beziehungen zwischen ihnen und eventuelle vorherige Gründungserfahrungen zu teilen. Weiterhin mussten wir das in Cybervize generierte Know-how, den aktuellen Finanzbedarf, bestehende und bevorstehende Finanzierungsrunden sowie Details über unsere bestehenden und potenziellen Investoren präsentieren. Wir wurden auch nach potenziellen Risiken und unwahrscheinlichen, aber schwerwiegenden Ereignissen gefragt, die sich auf Cybervize auswirken könnten.
Zusätzlich dazu wurde von uns eine klare Vision für Cybervize, relevante Unternehmensbroschüren und Presseartikel der letzten drei Jahre verlangt. Beschreibungen unserer Produkte, Dienstleistungen und des Geschäftsmodells sowie deren Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken waren ebenfalls gefragt. Abschließend waren Details zu unserem Preismodell und Informationen über unsere bestehenden Kunden und deren Feedbacks ebenfalls von Interesse.
Diese Anforderungen boten einen umfassenden Einblick in unsere Geschäftstätigkeit, unsere Strategie und unsere Position auf dem Markt.
"Einige der Fragestellungen waren sehr detailliert, was uns dazu veranlasste, neue Betrachtungen, wie zum Beispiel ein Preis-Mengen-Gerüst, zu integrieren, die wir bisher nicht für unsere Planung erstellt hatten."
Gab es bestimmte Herausforderungen oder Überraschungen bei der Beschaffung dieser Dokumente?
Alexander Busse: Im Anfangsstadium der Due-Diligence stand nicht so sehr die Vorlage spezifischer Dokumente als Beleg im Vordergrund, sondern vielmehr die Bereitstellung von Informationen zu den gestellten Fragen. Glücklicherweise hatten wir viele der benötigten Informationen bereits vorab für unseren Pitch gesammelt. Die meisten Fragen konnten wir direkt im Fließtext beantworten. Einige spezifischere Anfragen, insbesondere bezüglich unseres Businessplans, erforderten jedoch eine separate Präsentation. In diesem Zusammenhang waren Tabellen und Grafiken viel aussagekräftiger als reiner Fließtext. Einige der Fragestellungen waren sehr detailliert, was uns dazu veranlasste, neue Betrachtungen, wie zum Beispiel ein Preis-Mengen-Gerüst, zu integrieren, die wir bisher nicht für unsere Planung erstellt hatten. Zudem haben wir die Lebensläufe der Gründer grafisch aufbereitet, um eine bessere Übersicht und Klarheit zu gewährleisten. Eine der zeitaufwendigeren Aufgaben war die Recherche zu spezifischeren Fragen, wie beispielsweise der Identifizierung unserer Top 10 Wettbewerber. Diese Recherche hatten wir jedoch schon früher durchgeführt und mussten sie nur noch aktualisieren. Es war insgesamt ein intensiver, aber wertvoller Prozess.
Welche Schlüsselbereiche oder Risiken wurden während der Due-Diligence-Prüfung besonders hervorgehoben?
Alexander Busse: Hier sind die hervorgehobenen Bereiche aus der Due-Dilligence:
"Ein weiterer entscheidender Vorteil war, dass viele der relevanten Fragen bereits in unserer frühen Zusammenarbeit mit dem CISPA aufkamen. Dadurch waren wir auf diese Herausforderungen bereits gut vorbereitet."
Wie habt ihr diese Herausforderungen bewältigt?
Alexander Busse: In meinem Berufsleben habe ich bereits Erfahrungen mit Due-Dilligences gesammelt, was sich als sehr wertvoll erwiesen hat. Ein weiterer entscheidender Vorteil war, dass viele der relevanten Fragen bereits in unserer frühen Zusammenarbeit mit dem CISPA aufkamen. Dadurch waren wir auf diese Herausforderungen bereits gut vorbereitet. Innerhalb unseres Gründerteams haben wir die Aufgaben entsprechend unserer Stärken und Fachkenntnisse aufgeteilt. Nachdem jeder seinen Teil abgeschlossen hatte, haben wir die Ergebnisse des jeweils anderen nochmals überprüft und reviewt. Dieser kooperative Ansatz hat sich als sehr effektiv erwiesen und uns dabei geholfen, die Herausforderungen erfolgreich zu meistern.
Welche Ratschläge oder Tipps würdet ihr anderen Startups geben, die sich auf eine Due-Diligence-Prüfung vorbereiten?
Alexander Busse: Ein zentrales Element in der Vorbereitung auf eine Due-Diligence-Prüfung ist die Klarheit über die eigene Vision und das Produkt. Dies bildet das Fundament für alles Weitere. Es ist auch von großer Bedeutung, einen gut durchdachten Businessplan zu erstellen. Dieser sollte nicht nur intern erstellt, sondern auch mit externen Experten oder Beratern überprüft werden, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren und zu adressieren. Ebenso wichtig ist es, sich realistisch über die eigenen Risiken im Klaren zu sein. Das bedeutet, nicht nur die Chancen, sondern auch die Herausforderungen und potenziellen Stolpersteine ehrlich zu bewerten. Und schließlich sollte man den Markt und insbesondere die Mitbewerber gut kennen. Ein tiefes Verständnis für das Marktumfeld und die Positionierung des eigenen Startups darin ist entscheidend für den Erfolg der Due-Diligence-Prüfung.