Der XX-Faktor für Deep Tech: Fem Future Forum unterstreicht Bedeutung weiblicher Role Models
Der CISPA-Gründungsinkubator unterstützt mithilfe des BMBF-Förderprogramms „StartUpSecure“ angehende Unternehmer:innen bei der Verwirklichung neuer Geschäftsmodelle im Bereich der IT-Sicherheit. Um insbesondere Frauen zur Gründung in der Tech-Branche zu ermutigen, organisierte das CISPA erstmals in diesem Jahr das Fem Future Forum. Die Veranstaltung richtete sich an ein geschlechterübergreifendes Publikum aus dem gesamten Spektrum des MINT-Unternehmertums und beleuchtete weibliche Perspektiven auf technologische Innovation und die Gründungslandschaft. Ein zentrales Ziel der Veranstaltung war es, Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen und weibliche Vorbilder in MINT-Berufen zu präsentieren.
Zum Auftakt der Veranstaltung im CISPA-Hauptgebäude richteten Elena Yorgova-Ramanauskas, Staatssekretärin im saarländischen Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, Jürgen Philippi, Head of Startups and Entrepreneurship am CISPA, sowie Sibylle-Annette Dümont, Gender Equality Officer am CISPA, Grußworte an die Teilnehmenden. Dümont betont: „Am CISPA geht es bei dem Thema Gleichstellung nicht nur um Zahlen und Statistiken. Wir sind davon überzeugt, dass Gleichstellung die Qualität beider Bereiche – sowohl den der Wissenschaft, als auch den der Startups – positiv beeinflusst. Deshalb sind solche Networking-Veranstaltungen wie das Fem Future Forum so kostbar. Sie helfen uns erfahrene weibliche Führungskräfte, die bereits Vorbilder sind, mit unseren jungen weiblichen Forscherinnen und Gründerinnen zu vernetzen.“
Wirtschaftsstaatssekretärin Yorgova-Ramanauskas: „Trotz großer Fortschritte in Wissenschaft und Technologie sind Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen, IT-Berufen und Führungspositionen weiterhin unterrepräsentiert. Gleichzeitig ist die IT-Branche ein zentraler Treiber der digitalen Transformation, und das Saarland spielt mit seiner Spitzenforschung eine Schlüsselrolle in Bereichen wie Cybersicherheit und Künstlicher Intelligenz. Um die Innovationskraft unserer Gesellschaft zu stärken, müssen wir Vielfalt gezielt fördern und Frauen als Leaderinnen sichtbar machen – denn nur so können wir die Zukunft möglichst effektiv gestalten.“
Am Vormittag widmete sich eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion der Zukunft von Frauen in der Tech-Branche. Es diskutierten Carolin Ackermann, CEO und Gründerin von Seawater Cubes, Dr. Mridula Singh, leitende Wissenschaftlerin am CISPA, Vera Sikes, Fachbereichsleiterin IT-Infrastrukturen beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, und Sabika Ishaq, CISO und Head of Information Security bei Grant Thornton in Luxemburg. Sie betonten die große gesellschaftliche Bedeutung unterstützender Netzwerke und starker Role Models für Frauen im MINT-Bereich. Zuvor sprach CISPA-Faculty Dr. Lea Schönherr über ihre Forschung zur Vertrauenswürdigkeit generativer künstlicher Intelligenz.
Lisa Ihde, Publizistin und Technical Account Manager bei Google, zeigte mit klaren Fakten und persönlichen Einblicken, wie wichtig es ist, dass Frauen in der IT-Welt nicht nur präsent, sondern auch sichtbar sind – sei es in Führungsrollen, der Wissenschaft oder der Startup-Szene. Sie ermutigte Frauen, selbstbewusst aufzutreten und den Raum, in dem sie arbeiten, aktiv mitzugestalten. Ihr Appell richtete sich dabei auch an die Männer: „Be attentive when working in a team, reinforce statements from 'ignored' members, and share your knowledge while informing others about biases.“
Am Nachmittag referierte Madeleine Adam, Investment-Managerin bei SWG, über Finanzierungsstrategien für junge Deep-Tech-Unternehmen. Über ihr Engagement am Fem Future Forum sagt Adam: „Stellvertretend für die SWG / SIKB organisiere ich dieses Event mit, weil es eine wertvolle Plattform bietet, um die Finanzierung von Deep-Tech-Startups aus einer genderbewussten Perspektive zu beleuchten. Besonders gefällt mir, dass der Fokus auf der Überwindung von Vorurteilen liegt und ich in meiner Keynote konkrete Strategien für die Sicherung von Investitionen vermitteln kann. Das Event vereint innovative Ideen und praxisnahe Ansätze, die nicht nur die Herausforderungen im Finanzierungsprozess angehen, sondern auch Frauen in der Startup-Welt stärken.“
Sabika Ishaq stellte in ihrem Vortrag Diversität als einen zentralen Faktor für hoch performante Teams heraus. Mit ihrer Erfahrung als CISO und Head of Information Security bei Grant Thornton, President of Women Cyber Force, und Luxembourg Lead for EWOB (Empowering Women on Boards) brachte Ishaq die europäische Perspektive in die Diskussion ein. Sie betonte die transformative Kraft von Mentoring und erklärte, wie die Gestaltung inklusiver Teams in der Tech-Branche gelingen kann. Ihr Aufruf lautete: „Invest in Diversity, Equity, and Inclusion“, „Encourage Leadership to be Advocates for Gender Diversity“, und „Measure and Track Progress in Inclusion“.
Der Abschluss des Events wurde am Abend in der Halle 4 in der Saarbrücker Innenstadt gefeiert. Die Gründerin der Manufaktur ROTERFADEN berichtete dort über die Entscheidung, das Unternehmen in Form einer Kooperative zu betreiben. Bei Live-Musik der „Blacks Groove“ und der CISPA-eigenen Band „Firewall Fantasies“ bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen
Über den Gründungsinkubator am CISPA
Das CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit unterstützt Gründungsvorhaben und die Entwicklung von Innovationen im Bereich Cybersecurity und wird im Rahmen der Initiative StartUpSecure vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mit vier Partnerinkubatoren, die ebenso vom BMBF als Kompetenzzentren ausgewählt wurden, ist CISPA in engem Austausch: ATHENE in Darmstadt, Cube 5 in Bochum und StartUpSecure KASTEL in Karlsruhe sowie dem Digital Hub Cybersecurity in Darmstadt.