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2025-11-12
Patricia Müller

"Je größer die Datenmenge, desto besser die Argumente"

Für den Deutschen Startup Monitor hat der Startup Verband diesmal besonders viele Gründer:innen im Saarland motivieren können. Das zeigen die aktuellen Zahlen. Unternehmer Bernd Pohl von der Landesgruppe Saarland erklärt im Interview, was dahinter steckt.

Bernd, offenbar haben sehr viele saarländische Startups an der Befragung teilgenommen. Wie erklärst du dir die hohe Beteiligung am diesjährigen Deutschen Startup Monitor (DSM)?

Bernd Pohl: Für diese Auflage des DSM haben alle Player im Saarland, die Startups unterstützen, besonders viel Werbung gemacht. Und Carolin Ackermann und ich als Sprecher:innen des Verbandes hier im Saarland waren ebenfalls besonders aktiv. Hintergrund ist, dass es schon bald eine saarlandspezifische Regionalauswertung geben wird. Daher war es wichtig, ausreichend viele Startups zu motivieren. Je größer die Datenmenge, desto besser auch die Argumente hin zur Politik, was die Rahmenbedingungen für Startups im Saarland angeht.

 

Staubige Wüste oder grüne Wiese – Wenn das saarländische Startup-Ökosystem eine echte Landschaft wäre, wie würdest du sie beschreiben?

Bernd Pohl: Wir haben hier eine grundsätzlich fruchtbare Landschaft, durch die es bereits viele Straßen gibt, auf denen von A nach B navigiert werden kann – zu unterschiedlichen Institutionen und Unterstützungsangeboten, zu herausragenden Forschungsinstituten, die hervorragende Grundlagenforschung betreiben. Es gibt jedoch nicht unbedingt überall die richtige Ausrüstung, um die fruchtbare Landschaft zu bestellen. Die Bedürfnisse von echten Startups unterscheiden sich nun einmal deutlich von klassischen Gründungen. Zudem fehlt es vielfach am Gründungswillen im Saarland – natürlich auch bedingt durch eine 200-jährige Tradition in der Großindustrie.

 

Was macht das Saarland für Startups attraktiv und wo kann es punkten im Vergleich zu Berlin oder München?

Bernd Pohl: In der Tradition des Saarlandes kann auch eine Chance liegen. Innovative Transformationen im Industriesektor lassen sich am besten dort umsetzen, wo auch Industrie ist. Ein weiterer Aspekt ist die angesprochene Forschungslandschaft. Sie ist die Basis für den Technologietransfer, der ausgebaut werden muss. Und es ist durchaus vorteilhaft, dass die Szene hier kleiner und dadurch auch weniger umkämpft ist als in Berlin oder München. Natürlich ist dort viel mehr Kapital, aber dort sind eben auch viel mehr Menschen, die ebenfalls gute Ideen haben. Wir haben also ein paar gute Voraussetzungen, müssen jedoch stärker in die Umsetzung.