InvisID: "In einem agilen Startup ist manches durchaus schwer zu beschreiben."

Gab es bestimmte Herausforderungen oder Überraschungen bei der Beschaffung der Dokumente für die Due-Diligence-Prüfung?

Nils Vossebein: Eine Due-Diligence ist eine größere Angelegenheit. Wirklich Überraschendes kam nicht dabei heraus, aber so manches ist durchaus schwer zu beschreiben, da bei einem Startup auch immer viel agil ist. Gerade bei Startups im DeepTech-Bereich, die viel mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Daten arbeiten und vielleicht auch eher mit einer Technologie als mit einer fertigen Produktidee kommen, ist es besonders schwierig, da sich immer noch etwas ändern kann. Gleiches gilt natürlich auch für gewisse Vorhersagen oder Planzahlen. Ansonsten ist es natürlich ein großes Unterfangen alles zusammenzutragen, sodass dies viel Zeit kostet.

Wie habt ihr diese Herausforderungen bewältigt?

Nils Vossebein: Wir haben eine Person plus minus dafür abgestellt, diese war jedoch zwischenzeitlich krank geworden, sodass es hier zu Verzögerungen kam. Da wir gerade auch häufig mit potenziellen Kunden sprechen und die Messesaison wieder ansteht, versuchen wir die Zeit irgendwo noch einzubauen. Gerade bei so wichtigen Dingen und mehreren Gründern, muss man sich dann gemeinsam auch immer nochmal absprechen.

"Gerade bei Startups im DeepTech-Bereich, die eher mit einer Technologie als mit einer fertigen Produktidee arbeiten, ist eine Due-Diligence-Prüfung besonders schwierig, da sich immer noch etwas ändern kann."

Welche Ratschläge oder Tipps würdet ihr anderen Startups geben, die sich auf eine Due-Diligence-Prüfung vorbereiten?

Nils Vossebein: Frühzeitig Dokumente vorbereiten und vorhalten. Bei uns ist es eher eine Suche in den verschiedenen Ordnern. Wir müssen zum Glück nicht alles komplett neu erstellen. Ansonsten ist es natürlich immer einfacher, als Startup mit einem konkreten Produkt oder einer konkreten Dienstleistung an den Start zu gehen, da so viele Fragen schneller und genauer beantwortet werden können. Wir sprechen mit verschiedenen potenziellen Kunden, die gefühlt alle etwas leicht anderes haben möchten. So lassen sich natürlich manche Fragen schlechter oder weniger konkret beantworten.