Handwerkszeug für den Wettbewerb: Zu Besuch beim Juniorcamp Informatik
Im weitläufigen Workshopraum des CISPA Cysec Labs am Beckerturm in St. Ingbert herrscht konzentrierte Stille. Immer wieder sind leise Gespräche und Gemurmel zu hören. 20 Jungen und Mädchen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren sind über ihre Tastaturen und Computermäuse gebeugt und schauen konzentriert auf die großen Bildschirme vor ihnen. Dazwischen sind Workshopleiter Philip Lukert und drei studentische Tutor:innen unterwegs, um Tipps zu geben und Fragen zu klären. Auf den Monitoren sind Code-Zeilen zu sehen, bei einigen auch ein Computerspiel, zu dem eine Aufgabe zu lösen ist. Am zweiten Tag des Juniorcamps steht Programmieren mit der Programmiersprache Python im Vordergrund. Vom Prinzip nichts Neues für die Teilnehmer:innen, aber die Komplexität der gestellten Aufgaben, stellt dann doch für viele eine Herausforderung dar.
Aber worum geht es konkret? Ein Teil der Gruppe hat die Aufgabe, ein digitales Fadenbild zu erstellen. Dazu müssen die Teilnehmer:innen einen Programmcode schreiben, der ein Foto von Albert Einstein präzise in ein Fadenbild übersetzt. Dabei muss etwa gewährleistet sein, dass die Maße des Bildes stimmen und die Aufgabe mit einem Faden ausgeführt werden kann. Auf der Ebene des Programmcodes bedeutet es, dass viele Details zu beachten sind. Die zweite Aufgabe, mit der sich die Jugendlichen beschäftigen, besteht darin, die automatische Steuerung einer Computermaus zu programmieren. Ziel ist möglichst viele automatisierte Klicks mit der Maus in einem Videospiel zu ermöglichen.
Erfolgreiche Kooperation: Das CISPA Cysec Lab und der Bundeswettbewerb Informatik
Die Jugendlichen im Workshopraum am Beckerturm sind Teilnehmende des 42. Bundeswettbewerbs Informatik. Alleine oder in Teams haben sie bereits erfolgreich die erste Wettbewerbsrunde absolviert. Beim Workshop des Cysec Labs machen sie sich fit für die zweite Runde, zu der die Lösungen noch bis Mitte April abgegeben werden können. Der aus drei Runden bestehende Wettbewerb beginnt am 1. September eines jeden Jahres und dauert etwa ein Jahr. Am Ende winken Geld- und Sachpreise sowie die Aufnahme in die Studienstiftung des deutschen Volkes. Beim Bundeswettbewerb teilnehmen dürfen Jugendliche bis 21 Jahre, die sich noch nicht im Studium befinden oder einer Berufstätigkeit nachgehen. Für die Teilnahme am Juniorcamp Informatik haben die Interessent:innen sich separat beworben und wurden vom Team des Cysec Labs ausgewählt.
Das CISPA Cysec Lab ist zum zweiten Mal als Workshopveranstalter beim Bundeswettbewerb Informatik dabei. Andrea Ruffing, Leiterin des CISPA Cysec Labs erzählt, warum ihr die Zusammenarbeit mit dem Bundeswettbewerb wichtig ist: „Wir richten gerne das Juniorcamp in Kooperation mit dem Bundeswettbewerb für Informatik aus und freuen uns insbesondere, dass wir das Format durch unsere Cybersicherheitsinhalte ergänzen konnten.“ Das Thema Cybersicherheit wird am dritten Workshoptag im Vordergrund stehen. Dann müssen die Jugendlichen ihr Können unter anderem nutzen, um die kniffligen Aufgaben im Escape Room des Cysec Labs zu lösen.
Geteilte Leidenschaft für die Informatik
Beim Workshopbesuch ist faszinierend zu sehen, mit welch großer Konzentration und Hingabe die Jugendlichen Zeile für Zeile ihrer Codes durchgehen, um nach Fehlern zu suchen. Hier zeigt sich, wie wichtig die frühe Förderung von IT-Talenten ist. Obwohl sie nicht mal einen Tag zusammenarbeiten, herrscht bereits eine große Vertrautheit zwischen den Tutor:innen und den Teilnehmenden. Aber bei so viel geteilter Leidenschaft für die Informatik, ist eigentlich kaum etwas anderes zu erwarten. So verwundert es nicht, dass auch Ruffing viel Lob für die Gruppe übrig hat: „Es ist immer wieder eine Freude, die besonders wissbegierigen Teilnehmer:innen hier zu begrüßen, die sich schon in ihrer Freizeit mit Informatik beschäftigen.“
Mehr Informationen zum Bundeswettbewerb Informatik gibt es auf der Webseite des Wettbewerbs. Über die Arbeit des CISPA Cysec Labs informiert unter anderem die fünfte Ausgabe des CISPA Zine.